Serbisch
Serbisch (auch Kroatisch oder Serbisch, Serbisch oder Kroatisch) gemeinsam mit Slowenisch und Makedonisch, war die Amtssprache im ehemaligen Jugoslawien.
Erstmalig wurde dieser Begriff vom Slowenischen Philologen Jernej Kopitar in einem Brief im Jahr 1836 erwähnt. Offiziell wurde die Bezeichnung von 1921 bis ca. 1993 als Dachsprache für die Dialekte von Serben, Kroaten, Bosniaken und Montenegrinern verwendet.
Mit dem Zerfall Jugoslawiens trennten sich die Sprachen, Kroatisch, Serbisch, Bosnisch und Montenegrinisch werden seitdem meist als getrennte Sprachen beschrieben (Ausbausprachen).
Der Ausdruck Serbokroatisch wird in den serbokroatischsprachigen Ländern kaum noch verwendet. Anfänglich verschwand er aus offiziellen Dokumenten und mit der Zeit zunehmend auch aus der sprachwissenschaftlichen Literatur.
Verbreitung
Serbisch wird von ca. 6,7 Millionen Menschen in Serbien, wo es die Amtssprache ist, als Muttersprache gesprochen. Daneben wird es auch in Bosnien und Herzegowina, Montenegro, im Kosovo, in Kroatien und Mazedonien von etwa 2 Millionen Menschen gesprochen. In Mittel- und Westeuropa, Australien und den USA, wo sich eine große serbische Diaspora befindet, von etwa 3,5 Millionen Auswanderern, wobei deren Sprachkenntnisse unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Sowohl das lateinische Alphabet als auch das kyrillische Alphabet werden verwendet. Nach der im November 2006 in Kraft getretenen Verfassung wird die Sprache in Serbien offiziell in kyrillischer Schrift geschrieben, wobei im Alltag und in den Medien auch die lateinische Form oft zur Anwendung kommt.
Grammatik
Sowohl nach grammatikalischen Kriterien als auch im Vokabular und der Aussprache ist die serbische Sprache der kroatischen und bosnischen Sprache so ähnlich, dass sich alle Serbisch sprechenden mühelos mit Sprechern des Bosnischen und Kroatischen verständigen können.
Schrift
Serbisch wird mit dem kyrillischen sowie mit dem lateinischen Alphabet geschrieben. Die Verwendung der kyrillischen Schrift hängt dabei von mehreren Faktoren ab: Geographie (vor allem in Zentralserbien, Montenegro und der Republika Srpska in Bosnien, weniger von den Serben Kroatiens und in der Vojvodina in Nordserbien), von der politischen Ausrichtung (konservativ ausgerichtete Zeitungen eher kyrillisch), und vom Textgegenstand (religiöse und traditionelle Texte eher kyrillisch, moderne Inhalte eher lateinisch).
Während in der serbischen Verfassung die kyrillische Schrift als Schrift für den offiziellen Gebrauch der Republik Serbien verankert ist, werden im Alltag sowohl die kyrillische als auch die lateinische Schrift benutzt. Auch auf der Internetseite der serbischen Regierung steht: „Die offizielle Sprache in Serbien ist Serbisch und die offiziell gebrauchte Schrift ist Kyrillisch, während auch die lateinische Schrift in Gebrauch ist. In den Gebieten, die von ethnischen Minderheiten bewohnt werden, sind die Sprachen und Schriften dieser Minderheiten offiziell in Gebrauch, wie gesetzlich gesichert.“
Das macht sich im täglichen Leben durchaus bemerkbar. Während in manchen Zeitungen beide Schriften noch bunt gemischt vorkommen, oder an Schaufenstern mal die lateinische, mal die kyrillische Schrift vorhanden ist, werden offizielle Dokumente größtenteils kyrillisch verfasst.
In Montenegro wurde noch bis etwa 2004 fast ausschließlich die kyrillische Schrift in allen Gesellschaftsformen verwendet. Heutzutage jedoch wird vermehrt auch lateinische Schrift verwendet.
Für linguistische Details siehe Štokavisch und Torlakisch.