Mazedonisch

Mazedonisch (makedonski jazik), auch Makedonisch (vgl. jedoch obigen Hinweis) und Slawomazedonisch, ist eine Sprache aus der südslawischen Untergruppe der slawischen Sprachen, die ihrerseits zu den indogermanischen Sprachen zählen. Es wird überwiegend in der Republik Mazedonien gesprochen. Am engsten verwandt ist es mit dem Bulgarischen. Das moderne Mazedonische steht in einem Dialektkontinuum zwischen dem Serbischen und dem Bulgarischen. Die mazedonische Schriftsprache, geschrieben mit kyrillischem Alphabet serbischen Typs, wurde 1945 geschaffen.

Verbreitung

Mazedonisch wird von ca. 2 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Die Mehrzahl der Sprecher betrachtet sich als Angehörige des mazedonischen Volkes. Von den Sprechern leben knapp 1,4 Millionen in Mazedonien, wo es Amtssprache ist.

Kleinere Gruppen von Sprechern leben in Bulgarien, Griechenland und Albanien, wobei die genauen Zahlen aufgrund von Klassifikationsproblemen und Mangel an genauen Statistiken umstritten sind. Die im Südosten Albaniens lebende kleine mazedonischsprachige Minderheit führt eigene Schulen.

Herkunft

Das Mazedonische wird in der Linguistik zusammen mit dem Bulgarischen zur östlichen Gruppe der südslawischen Sprachen gerechnet, die sich durch zahlreiche Merkmale von der westlichen Gruppe und teilweise auch von den übrigen slawischen Sprachen unterscheidet.

Aufgrund der großen Ähnlichkeit zum Bulgarischen wurde das Mazedonische, solange keine eigenständige mazedonische Schriftsprache bestand, meist als bulgarischer Dialekt angesehen. In Bulgarien ist diese Betrachtungsweise noch heute verbreitet. Dagegen betonen viele Mazedonier, dass ihr Gebiet Ausgangspunkt für die Entwicklung des Altkirchenslawischen bzw. Altbulgarischen vor über 1.000 Jahren gewesen sei. Diese Argumentationen dienten in der Vergangenheit auch für gegenseitige Gebietsansprüche Jugoslawiens und Bulgariens.

Im Nordwesten des griechischen Makedoniens gibt es eine Minderheit, die ostsüdslawische Varietäten spricht, die von vielen Slawisten dem Mazedonischen zugerechnet werden. Die mazedonische Standardsprache ist dort jedoch nicht gebräuchlich, so dass es sich um „dachlose Außenmundarten“ handelt. In Griechenland werden diese Varietäten gewöhnlich alsSlawomazedonisch, Bulgaromazedonisch oder einfach als Slawisch bezeichnet, da das Wort Mazedonisch dort gewöhnlich mit Bezug auf die griechische Region Makedonien als ganze verwendet und seine Verwendung zur Bezeichnung einer nicht-griechischen Sprache als Angriff auf die nationale Identität der griechischen Makedonier interpretiert wird. In der ausländischen Slawistik werden diese Varietäten auch als Ägäis-Mazedonisch bezeichnet, in der bulgarischen Slawistik werden sie ebenso wie die übrigen mazedonischen Varietäten zum Bulgarischen gezählt.

Durch die Auswanderung vieler Makedonier leben auch  viele Sprecher in Slowenien, Kanada, USA, Australien, Ungarn und in Deutschland.

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