Bengalisch
Bengali ( Bangla ) gehört zum indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der indogermanischen Sprachen. Die Bezeichnung Bengali stammt aus dem Englischen, auch die Eigenbezeichnung Bangla wird oft verwendet.
Die Bengalische Sprach wird von 215 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen:
Es wird von mindestens 215 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen (Stand: 2005). Davon leben mehr als 140 Millionen in Bangladesch, wo Bengali Amtssprache ist. Des Weiteren wird es von etwa 75 Millionen Sprechern in Indien verwendet, wo es eine von 23 offiziell anerkannten Sprachen, Amtssprache der Bundesstaaten Westbengalen und Tripura und die zweitgrößte einheimische Sprache nach Hindi ist.
Der Rest verteilt sich auf Malawi, Nepal, Saudi-Arabien, Singapur, die VAE, Großbritannien und die USA .
Einigen Statistiken zufolge ist Bengali nach Hochchinesisch, Englisch, Hindi, Spanisch, Russisch und Arabisch die meist gesprochene Sprache der Welt. Dabei sind neben den reinen Muttersprachlern auch Sprecher, die die jeweilige Sprache zur Zweitsprache haben, berücksichtigt.
Schrift
Bengali wird in einer eigenen Schrift geschrieben. Es handelt sich dabei um eine Brahmi-Schrift , die mit der Devanagari, mit der u.a. Hindi und Sanskrit geschrieben werden, verwandt ist. Das Alphabet besteht aus 11 Vokalen und 36 Konsonanten. Neben 10 Vokalkurzzeichen, die in silbischen Verbindungen den dem Konsonanten folgenden Vokal kennzeichnen, gibt es 3 sekundäre Lautzeichen zur Kenntlichmachung der Aussprache des Vokals (nasaliert, behaucht). Es existieren über 200 weitere Schriftzeichen für Konsonant-Vokal-Verbindungen und Konsonantencluster aus zwei oder drei Konsonanten, aus deren Form sich Art und Abfolge der Einzelbuchstaben jedoch weitgehend erschließen lassen.
Bengalische Ziffern werden mit eigenen Zahlzeichen geschrieben, es werden aber zunehmend auch Arabische Ziffern verwendet.
Bengali wird in den folgenden Ländern gesprochen:
In Indien und Bangladesch
ca. 215 Millionen Menschen sprechen die Sprache Bengali.
Die ältesten literarischen Zeugnisse der bengalischen Sprache sind die Charyapada, eine Sammlung von 47 Liedern verschiedener Dichter, die bereits vor 1000 n. Chr. geschrieben wurde. Zwischen den Jahren 1350 bis 1800 wurden viele literarische Werke mit religiösen Themen verfasst.
Bis ins 18. Jahrhundert existierte jedoch keine einheitliche Standardsprache. Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung der bengalischen Grammatik, Vocabolario em idioma Bengalla, e Portuguez dividido em duas partes, wurde erst in den Jahren 1734–1742 von dem Portugiesen Manuel da Assumpção verfasst, der in Bhawal Missionsarbeit leistete.
Im 19. Jahrhundert wurde die bengalische Sprache
Im 19. Jahrhundert wurde die bengalische Sprache hauptsächlich von Ram Mohan Roy und Ishwarchandra Vidyasagar systematisiert. Vidyasagar schrieb das Sadhu Bangla, woraus später das Barna-Parichaya entwickelt wurde, ein Text, der noch immer eine große Rolle im Sprachunterricht in bengalischen Schulen spielt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen auch muslimische Religionsgelehrte zunehmend auf die bengalische Sprache zurückzugreifen. Einer der Pioniere in dieser Hinsicht war Muhammad Naimuddin (1832–1908), der 1873 mit seinem Werk Jobdātal masāyel (Zubdat al-masāʾil; „Essenz der Streitfragen“) das erste islamische Rechtshandbuch auf Bengalisch veröffentlichte und 1892 mit der Publikation einer bengalischen Koranübersetzung begann, die auch einen umfangreichen Kommentar einschloss.
Die bengalische Sprache
Die bengalische Sprache trug zur Herausbildung einer eigenen nationalen Identität im ehemaligen Ostpakistan und schließlich zur Entstehung eines unabhängigen Staates Bangladesch bei. Bangladesch war von 1947 bis 1971 ein Teil Pakistans, das aus den überwiegend islamischen Landesteilen Britisch-Indiens gebildet wurde. In den Jahren 1950–52 versuchte die Zentralregierung Pakistans, Urdu als einzige Amtssprache durchzusetzen. Am 21. Februar 1952 kam es deswegen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden bengalischen Studenten und der pakistanischen Polizei.
Auch im indischen Bundesstaat Assam kam es am 19. Mai 1961 und am 21. Juli 1986 zu Ausschreitungen, jeweils nachdem die Landesregierung Assams versucht hatte, Asamiya als einzige Amtssprache auch für die in Assam lebende bengalische Bevölkerung einzuführen.